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Camping in 1:87, Meine Sammlung

Inzwischen sind es fast zweihundert kleine Camping-Fahrzeuge, die sich in meinen Vitrinen drängen. Höchste Zeit, einmal dieses und jenes Modell heraus zu nehmen und es mit anderen zu vergleichen. So entstehen im Kleinen interessante Rückblicke auf das, was noch heute auf den Campingplätzen und Stellplätzen zu finden ist.

 

Es wir noch dauern, bis möglichst alle Camper fotografiert und kommentiert sind. So lohnt es sich, hin und wieder mal hier hinein zu schauen.

 

Aufgenommen habe ich die Fotos mit der App "FocusCamera" auf meinem iPhone 8. Die Autos standen auf einer Hohlkehle in einer kleinen weißen Lichtbox. Ich gehe auf die App am Ende des Blogs kritisch ein und erkläre ihre Funktion.


Volkswagen hat schon in den frühen fünfziger Jahren das ideale Basisfahrzeug für die ersten Campingbusse hergestellt. Der komfortabel Samba-Bus (ganz rechts) war eher zum Reisen, der ausgebaute normale Transporter mit Fenstern wurde zum Kult-Auto der Hippies.

Bald wurde es zu eng und große aufstellbare Dachluken schufen im Inneren der Fahrzeuge ausreichend Stehhöhe.



Schon der T1 existierte in zahlreichen Varianten, die besonders häufig von der Firma Westfalia gefertigt wurden.

Bald kam auch ein Aufstelldach (beide Fahrzeuge rechts), mit dem im Dach ein Doppelbett entstand, so der gesamte Raum unten zum Wohnen blieb.

 



Die zweite Baureihe T2 von Volkswagen brachte mehr Raum und stärkere Motoren. Standard wurde jetzt das große Aufstelldach, nur wenige Busse bekamen noch die Dachluke für die Stehhöhe.

Das Dach klappte entweder zur Seite auf oder wurde vorn angehoben, so dass auch über dem Kopf im "Schlafzimmer" viel Raum entstand.

 



In der Baureihe T3 wurden gern auch erste feste Hochdächer eingesetzt, die mit einem stabilen Verstärkungsrahmen in die umlaufende Regenrinne eingeklebt oder eingenietet wurden. Aufstelldächer bei T3 klappten nur noch längs auf.

 



Der "Joker" von Westfalia war auf Basis des T3 das beliebteste Wohnmobil seiner Zeit. Er hatte eine Küche mit Spüle, oft auch eine Benzin-Standheizung.

Dieses Modell von Schuko ist nicht sehr detailreich, weil aus recht grobem Zinkdruckguss. Es zeigt zudem das Modell für den Nord-Amerika-Markt, man erkennt es an den herausgezogenen kräftigen Stoßfängern.

 

 

Philip Rosental besaß einen solchen Campingbus im Original, hatte sich allerdings einen Porsche-Motor einbauen lassen …

 



Ein besonderes Stück war 1981 der Umbau der Firma Dehler. Der "Dehler-Profi" entstand in einer Werft für Motorjachten, war bis ins letzte Detail durchdacht und hatte sogar einen Waschschrank mit ausklappbarer Duschtasse, Duschvorhang und Waschbecken. Eine absolute Neuheit damals.

Mit seinen angesetzten Kunststoffteilen kam er damals vielen wie ein Ufo vor.

 

Zinkdruckgußmodell auch von Schuco, wieder mit den kräftigen amerikanischen Stoßfängern. In den USA habe ich dieses Auto nie gesehen …



Neben Westfalia baute auch Reimo (Reisemobilcenter GmbH) in den achziger Jahren Hochdächer aus GFK für den T3. Dieses gab es auch als Bausatz, so dass viele Camper nurn selbst Hand anlegen konnten.

 

Zinkdruckgußmodell auch von Schuco, wieder mit den kräftigen Stoßfängern.



Viele Modelle (hier Brekina, Schuco und Wiking) werden "aufgeklappt" geliefert, um auch den Zustand darzustellen, wie der Wagen zum Campen fertig gemacht ist. Wiking (ganz rechts) legt die Nachbildung des Stoffdaches bei, so dass beide Formen mit einem Modell gezeigt werden können.

 



Immer wieder erschienen aufwendig bedruckte Sondermodelle, die Fahrzeuge aus der Flower-Power-Zeit nachbilden sollten. 

 

So hat Busch (links hinten) in einem Set einen Ford Transit umgestaltet, ihn mit Figuren und Nachbildung einer Feuerstelle auf einen grünen Karton geklebt.

 

Wiking hat mehrfach den T1 weiter aufgerüstet, hier mit Surfbrett und dem Anti-Atom-Symbol statt des VW-Logos.

Brekina hatte im Bestand immer eine aufstellbare Dachluke, die hier eine Kasten-Ente zum Camper werden lässt.

 



 

Auch amerikanische Fahrzeug-Modelle sind inzwischen in Deutschland zu haben. Ich habe diesen Winnebago bei einem Versender in Hessen gekauft. Er ist wundervoll mehrfarbig lackiert und mit feinen Details ausgestattet.



Die richtigen amerikanischen "Dickschiffe" habe ich auf dem gleichen Weg bekommen. Ich freue mich an diesem Modell immer über die feinen Details wie die filigranen Handläufe, die Spiegel und die Antenne.



Busch hat in den letzten Jahren zwei Modelle nach amerikanischem Vorbild auf den Markt gebracht, ein Alkovenmodell und einen Airstream, den berühmtesten aller amerikanischen Wohnwagen.

 

Brekina hat einen als Camper umgebauten Dodge-Lieferwagen im Programm.



Noch einmal besonders herausstellen möchte ich das Modell des Airstreams aus der Produktion von Busch. Er ist einfach so klasse lackiert, dass man denkt, es sei glänzendes Alu-Blech. Ein tolle Leistung des Herstellers.


Im Modell gibt es hin und wieder auch richtige große Wohnmobile.

 

So hat Schuko in mehreren unterschiedlichen Farben einen Vollintegrierten Hymer im Programm, Lothar Rietze hat vor ein paar Jahren einmal einen Concorde aufgelegt, vermutlich hatte er vor der Herstellerfirma dazu den Anschub.



Mit diesen Modellen begann meine Sammlung! Sie stammen von der Firma Rietze und sind teilweise schon in der Produktion iebevoll gealtert. (Sogar die Frontscheibe hat Spuren vom Scheibenwischen …)

 



Wiking hat immer wieder gern aufgerüstete Kastenwagen nachgebildet. So ist der James Cook und der Sven Hedin immer wieder hergestellt worden.

 

Auf den Chassis einen T4 (rechts) sitzt eine Kabine – alles sind Nachbildungen von Westfalia-Fahrzeugen.

 



Eine besondere Gruppe von Spezialfahrzeugen sind Wohnmobile, die in der Wüste zum Einsatz kommen.

 

Kibri-Viessmann hat einen Bausatz für ein solchen Expeditionsfahrzeug im Angebot. es ist ein Unimog-Wohnmobil.

 

Mit ganze feinen Zurüstteilen wird der Jeep bei Busch zum Übernachtungsplatz in der Wüste.

 

 



 

Auch Wiking hat sich dieses Thema angenommen und zwei sandgraue Expeditionsfahrzeuge "in Dienst gestellt". Einmal ein Mercedes Kurzhauber, einmal ein Unimog.

 

Die Firma Bub hat in Zinkdruckguss einen Steyer Allrad-Wagen für den gleichen Einsatz im Programm.

 



Lastwagen aus alten DDR-Beständen verlocken zum Umbau, als Kastenwagen oder mit teilweiser Pritsche können sie zur Basis selbst ausgebauter Camper werden.

 

Auch der schwere IVA G5 mit Kastenaufbau lockt bestinnt viele Bastler.

 

Alle Modelle sind von Busch.



Neben Wohnmobilen gibt es auch inzwischen eine stattliche Anzahl an Wohnwagen, die meistes als Gespann verkauft werden.

 

Hier ist von Busch der Tabbert Wohnwagen "CDM.Collection", gezogen von einen alten Mercedes 280 und von Schuco ein Porsche 356 mit einem kleinen Knaus am Haken.

 



 

Eine große und gesuchte Besonderheit in 1:87 sind Nachbildungen von Wohnwagen aus der DDR-Zeit.

 

Von der Firma modell-mobil aus Dresden stammen diese Modelle aus Metallguß. Sie sind zur Zeit nicht mehr lieferbar. https://modellmobildresden.de/startseite.php

 

Die Originale hießen (von links nach rechts:
"Intercamp 440T", "Intercamp 355" und "Bastei"



 Für den Trabi gab es in der DDR ein Aufdachzelt, das von HERPA in beiden Varianten nachgebildet wurde. Einmal geschlossen als Dachgepäck, einmal aufgefaltet.



Und wenn dann immer wieder mal ein richtig schönes Modell dazu kommt, ist die Freude groß.

Wie hier, als ich das neue BoS-Modell eines FIAT Ducato am 20.10.2021 in den Händen hielt … (wird exklusiv über Model Car World GmbH vertrieben)



Links zu den Herstellern der Automodelle

 

 

 

Viele der Modelle werden auch über den Versender:
Model Car World GmbH vertrieben.

http://www.modelcarworld.de/de/

 

modell-mobil Dresden (exklusive Modelle)

https://modellmobildresden.de/startseite.php

 

Schuco (Marke der DICKIE Spielzeug GmbH & Co KG)

https://www.schuco.de/de/modelle/

 

Wiking.Modellbau GmbH & Co KG

https://www.wiking.de/de/

 

Busch GmbH & Co KG

https://www.busch-model.info

 

Kibri (seit 2017 im Eigentum der Firma Viessmann)

https://viessmann-modell.com/kibri/

 

Rietze GmbH & Co KG

https://rietze.de

 

Brekina Modellspielwaren GmbH

http://brekina.de



Meine Erfahrungen und Tipps
mit der App "FocusCamera"

 

Foto-Stacking mit dem iPhone.

 

Das Prinzip der App ist aus professionellen Anwendungen bekannt. Mehrere Bilder werden auf unterschiedlichen Schärfe-Ebenen aufgenommen (Brecketing) und dann miteinander verrechnet (Stacking).

 

 

Ich hatte schon vor Jahren über die Software "HELICON" publiziert, die das nahezu perfekt machte, sie steuerte dabei DSLR-Kameras fern und entschied selbst, wieviele Bilder sie aufnehmen musste. Dazu kannte sie sogar die Daten der Objektive. "HELICON" ist nach wie vor State of the Art, gut zu bedienen, aber sehr teuer. Das Programm läuft auf Mac und Windows.


Es geht auch einfacher, natürlich mit Abstrichen an der Qualität.

 

Aktuell nur eine App, auf meiner Sony Alpha 6000 habe ich ein Stacking-Erweiterung installiert, die geht aber nicht wirklich.

 

Bei YouTube kreisen große Mengen Anleitungsfilme, in denen gezeigt wird, wie man manuell solche Bildreihen aufnimmt und dann in PhotoShop verrechnet. Das geht auch gut – und wer PhotoShop ohnehin nutzt, kommt damit auch gut klar.

Mein Ziel war es nun, das ganze mit dem iPhone zu lösen, denn das hat man immer dabei und es erspart große Aufbauten.

Aktuell (Stand 08.06.2020) habe ich noch einmal intensiv im Web und im App-Store gesucht, ob es noch andere Apps gibt, die Stacking machen können, bin aber nicht fündig geworden, so dass mir nur diese eine bleibt.



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Kommentare: 2
  • #1

    Armin Halbig (Sonntag, 07 Juni 2020 19:23)

    Da kommt doch wieder einmal der Profi und Liebhaber in dir durch. Wunderbare Bilder! Bin schon auf die nächsten Fotos gespannt.

  • #2

    Johannes Pentenrieder (Sonntag, 27 März 2022 19:39)

    Hallo,
    habe mich sehr gefreut, als ich diese Seite entdeckt habe. Toll. Ich sammle auch seit ca. 45 Jahren Modelle in 1:87, leider mit Unterbrechungen, so dass ich einige schöne Sachen verpasst habe. Camper und Wohnwagen sind natürlich auch dabei, aber bei weitem nicht so viele, ca. 60 Stück. Und ein Original steht auch vor der Türe - oder wir sind damit unterwegs.
    Beste Grüße
    Johannes Pentenrieder
    johannes.pentenrieder@gmail.com